Jungen Menschen trauen sich was. Zumindest meistens. Auf alle Fälle aber sind sie oft unbekümmert und akzeptieren Musikgrenzen ganz einfach nicht. Sie machen einfach, was ihnen gefällt und was in ihren Ohren gut klingt.
All das trifft auf das Kammerer Örkester zu. Rund um die Bandgründer Jakob Kammerer und Richard Köster haben sich vier weitere hochtalentierte Musiker aus der deutschen und österreichischen Musikszene versammelt. Die Besetzung definiert in diesem Setting auch schon den Sound. Zwei Posaunen, Altsaxophon, Trompete, Kontrabass und Schlagzeug bewegen sich genauso gerne in humorvollen und tiefgründigen wie auch in filigranen oder kraftvoll groovenden Musikgewässern.
Allzu leicht einordnen lässt sich dieses Sextett nicht. Ab das ist wiederum nur der Wunsch des Genre-Verwalters und Reinheits-Bewahrers. Die Akteure des Kammerer Örkester pfeifen auf Erwartungshaltungen und klingen von Zeit zu Zeit wie eine sehr gute Blaskapelle, ehe man sie wieder viel lieber in New Orleans verorten würde. Zentral dabei ist stets, dass einiges an Raum für intime Solo-Passagen gelassen wird, die Musikthemen häufig spontan gewechselt werden und insgesamt der Schwung nicht fehlt. Dieser bringt sie Musik manchmal so in Fahrt, dass sie kaum mehr gebändigt werden kann. Dennoch finden die Musiker zurück zum Kern ihrer Kompositionen.
Besetzung:
- Amstätter-Zöchbauer Christian – bass trombone
- Daxbacher Benjamin – alto saxophone
- Kammerer Jakob – drums
- Köster Richard – trumpet & french horn
- Wiesinger Beate – bass
- Holzleitner Daniel – trombone