Kai Schumacher Tranceformer

02. August 2024 @ 20:00
SZentrum Main Stage

Originalwerke amerikanischer Komponist*innen wie Philip Glass, George Crumb oder Meredith Monk treffen auf eigene Kompositionen, Bearbeitungen und pianistische „Remixe“: Kai Schumacher setzt mit TRANCEFORMER ganz auf den Konzertflügel als vollanalogen Synthesizer und kreiert auf dem wohl klassischsten aller Instrumente ungewöhnliche Klangwelten (zwischen Drum Machine und „Wall of Sound“)

Permanente Veränderung wird zur musikalischen Konstante, das Innere des Flügels zum Laboratorium der „schräge Töne“: George Crumbs Urzeitklänge spielen ein Spiel mit der akustischen Wahrnehmung, das Schumacher in eigenen Stücken wie „Eskalator“ oder „Continuum“ auf individuelle Weise fortspinnt. Ob mit oder ohne Präparationen: Motive kreisen umeinander, verschieben sich gegeneinander, fallen ineinander. Die Musik bleibt in stetiger Verwandlung, wird fluid, entwickelt ihre temporäre Gestalt erst in den subjektiven Ohren der Hörer*innen. Und spannt dabei den Bogen zur psychedelischen Sogwirkung der amerikanischen Minimal Music, deren Protagonist*innen mit ihren Patterns und Loops den Weg für Genres wie Ambient oder Techno bereiteten.

Sind die „Keyboard Studies“ von Terry Riley nicht eigentlich elektronische Musik auf akustischem Equipment? Und lassen sich im Umkehrschluss Techno-Tracks wieder in einen pianistischen Urzustand zurückversetzen? „Als ich damals zum ersten Mal „A New Error“ von Moderat hörte, klang das für mich wie Philip Glass unter den Nachwirkungen eines langen Club-Wochenendes“ erinnert sich Schumacher. „Diese hypnotische Kraft der gebrochenen Dreiklänge des Synthesizers, die einerseits meditativ dahinfließen, den Track gleichzeitig aber fast manisch vorantreiben.“

Mit Meredith Monk und Julia Wolfe wiederum widmet sich Schumacher zwei Ikonen der zeitgenössischen New Yorker Musikszene, in deren Werk sich die kühle Ästhetik der Minimal Music mit tiefer emotionaler Intensität und der Frage nach der eigenen Identität verbindet. Während Meredith Monk in „Ellis Island“ ein fast nostalgisches Portrait amerikanischer Immigrationsgeschichte zeichnet, wird das unter dem Eindruck von 9/11 entstandene „Compassion“ von Julia Wolfe zu einem expressiver Ausbruch zwischen Trauer, Wut und Verzweiflung.

Ist es Klassik, Avantgarde, Andacht? Oder Techno, Trance und Rausch? In Kai Schumachers aktuellem Programm TRANCEFORMER gibt es kein Oder. Man folgt dem einen Herzschlag beim Hören, dann einem anderen, ständig im Begriff, seinen eigenen Puls zu verlieren und dabei andere zu entdecken.

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