Outreach Music Festival 03.08. bis 05.08.23
Die 2023 Edition des Outreach Music Festivals ist die 31. Ausgabe und trägt den Titel:
"Icons of Unorthodoxy: Unified by Diversity - Unexpected Kindness"
Wir widmen dieses Jahr einen Teil des Festivals dem Andenken an Hansjörg Unterlechner. Dr. Unterlechner war als Besitzer des Bio Hotels Grafenast ein Vorreiter in diesem Bereich und hat in seiner Pension eine ehemalige Spenglerei zu einer Galerie mit zeitgenössischer Kunst wiederbelebt. Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Hotelbetrieb – die Liebe zur Kunst, sein Zugang zum Tourismus und seine Arbeit als Galerist inspirierte viele Menschen. Er war ein regionales „Icon of Unorthodoxy“, ein aktiver und kritischer Geist mit Herz, der gerne mit unterschiedlichen Menschen diskutierte.
Das heurige Motto "Icons of Unorthodoxy: Unified by Diversity - Unexpected Kindness" ist ein Begriff, der Menschen beschreibt, die den Status Quo aufbrechen, die Kraft der Vielfalt nutzen und Mitgefühl zeigen, selbst wenn es nicht erwartet wird. Diese Vorbilder inspirieren dazu, sich von den Zwängen gesellschaftlicher Erwartungen zu lösen und die Bedeutung von Erfolg für sich selbst zu definieren. Dieser Denkzugang vereint, gemeinsam werden dadurch mehr Möglichkeiten geschaffen. Dieses Aufbrechen ist demnach nichts Zerstörerisches, sondern im tiefsten Sinne von Empathie getrieben, mit positiven Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Menschen mit diesen Eigenschaften sind unter anderem Persönlichkeiten wie Frida Kahlo, eine Künstlerin, die sich über die traditionellen Geschlechterrollen hinwegsetzte und ihr mexikanisches Erbe durch ihre Kunst zelebrierte, oder Nelson Mandela, der gegen das unterdrückerische System der Apartheid kämpfte, um sich später für Vergebung und Versöhnung einzusetzen.
In der Mainstream-Musikwelt fallen mir Künstler wie David Bowie und Prince als Ikonen des Unorthodoxen ein. Beide sprengten die Grenzen aller Schubladen, experimentierten kompromisslos mit verschiedenen Klängen, Stilen und Formen der Bühnenpräsenz. Mehr auf der "Unexpected Kindness"-Ebene sind Musiker wie Bob Marley und John Lennon für ihre Botschaften von Einheit, Vielfalt und Mitgefühl bekannt und nutzten ihre Plattform, um für Frieden und Gleichheit einzutreten.
Im Jazz ist jede Leitfigur einer neuen Jazz-Epoche ein "Icon of Unorthodoxy". Vernetzter Individualismus mit Langzeitwirkung. Der Jazz war schon immer die Musik für Zuhörer und der Jazzmusiker ist zugleich der erste Zuhörer. Louis Armstrong, Duke Ellington, Charly Parker, Dizzy Gillespie, Thelonious Monk, Miles Davis, Charles Mingus, John Coltrane, Gil Evans, John McLaughlin etc. sind Paradebeispiele dafür. Es geht aber nicht nur um diese epochalen Schritte, sondern darum, seine eigene Stimme im Kontext der Geschichte, seiner Zeit zu finden und künstlerisches Risiko für die Zukunft einzugehen. Man lässt Ungeplantes geschehen und reagiert auf Fehler kreativ.
Insgesamt steht "Icons of Unorthodoxy – Unified by Diversity – Unexpected Kindness" für einen Geist der empathischen Rebellion. Authentizität und Mitgefühl dürfen von gesellschaftlichen Normen nicht blockiert werden. Die Welt ist komplex und das ist gut so, denn das bedeutet ja auch: mehr Möglichkeiten. Vereinfachte Botschaften fungieren als Scheuklappen der Manipulation und Verhetzung mit der unliebsamen Folge, eine zweifelhafte Macht zu stärken.
Der beste Weg ist nicht der Ego-Trip. Man selbst zu sein, Ideen und Zugänge zu erweitern und zu vereinen, funktioniert sogar besser mit einer Aufgeschlossenheit für Neues und Interesse für Andere.
Also eine Anti-Influencer-Influencer-Bewegung gepaart mit der Bereitschaft zur Öffnung für Inspiration und Kritikfähigkeit. Das alles ohne den Druck, den Erwartungen der Gesellschaft zu entsprechen.
Man muss kein berühmter Kunstschaffender oder Anführer/in sein, um die Philosophie der „Ikone der Unorthodoxie – Vereint durch Vielfalt - Unerwartete Freundlichkeit" zu leben.
Wenn Sie also das nächste Mal in Versuchung kommen, das perfekte Image der Erwartungshaltung zu spiegeln, erinnern Sie sich daran, was Sie als Person auszeichnet. Der Versuch, in die Masse zu passen, ist ein Potenzial-Vernichter. Es wäre für alle bereichender, sich von Frida, Nelson, David, Prince, Bob, Dizzy, Miles oder John inspirieren zu lassen.

Sketchbook Quartet
Leonhard Skorupa – Saxophone, Composition Andi Tausch - Guitar Daniel Moser - Bassclarinet, FX Hubert Bründlmayer - Drums “When eclectic postmodern chamber jazz meets rock. Rich with detail and a […]
